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Neue Pflanzenarten in der Bündner Herrschaft

Neophyten

Neophyten (neue Pflanzen) sind Pflanzenarten, die nach der Entdeckung Amerikas 1492 beabsichtigt oder unbeabsichtigt nach Europa eingebracht wurden. Die meisten dieser Arten verschwinden schnell wieder oder fügen sich problemlos in unsere Pflanzenwelt ein. Einige aber sind gefährlich, weil sie Dominanz-Bestände bilden und dadurch einheimische Fauna und Flora bedrohen oder sogar gesundheitsgefährdend sind. Auch auf dem Gebiet von Maienfeld und Fläsch sind solche zu finden.

Invasive Neophyten

Invasive Neophyten sind Neophyten, die sich stark und rasch ausbreiten und dadurch Schäden verursachen. Sie breiten sich auf Kosten heimischer Pflanzenarten aus und tragen so zum Rückgang der biologischen Vielfalt bei. Rund 10% der in der Schweiz etablierten Neophyten gelten als invasiv oder haben das Potential, invasiv zu werden.

In Graubünden gelten folgenden Pflanzen (Neophyten) besondere Aufmerksamkeit:

  • Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia)
  • Amerikanische Goldrutenarten (Solidago spp.)
  • Asiatische Knöterich Arten (Reynoutria spp.)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Essigbaum (Rhus typhina)
  • Götterbaum (Ailanthus altissima)
  • Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Sommerflieder (Buddleja davidii)
Knöterich
Knöterrich

 

Goldrute
Goldrute

 

Sommerflieder
Sommerflieder

Bekämpfung

Die Land- und Forstwirtschaft leistet jährlich einen grossen Beitrag für die Bekämpfung der Neophyten. Die Gemeinde ist jedoch auf weitere freiwillige Personen angewiesen, die bei der Bekämpfung der Neophyten mithelfen.

Mögliche Bekämpfungsmassnahmen sind:

Ausreissen: Von Hand werden die Pflanzen samt den Wurzeln ausgerissen.

Reissen: Mit einer Maschine werden die Pflanzen mit den Wurzeln ausgerissen.

Schneiden: Mit einer Motorsäge werden die Pflanzen auf den Stock gesetzt.

Mähen/Mulchen: Mit einem Motormäher, Freischneider oder Mulcher werden die Pflanzen flächig gemäht/-mulcht.

 

Entsorgung

Der Zweckverband Falknis startet dieses Jahr eine Grossaktion, um möglichst viele invasive Neophyten zu beseitigen. Neu können normale Kehrichtsäcke (keine Gebührensäcke) mit Neophyten gefüllt werden und anschliessend gratis im Werkhof zu den Annahmezeiten (vormittags) abgegeben werden. Die fachgerechte Entsorgung übernimmt der Werkdienst. Alternativ ist die Entsorgung in der Kehrrichtverbrennungsanlage oder einer professionell geführten Kompostier- oder Vergärungsanlage mit thermophiler Hygienisierungsphase möglich. WICHTIG: keine Entsorgung im Gartenkompost und keine Feldrandkompostierung!

 

Wir freuen uns, wenn sich freiwillige Personen, Vereine, Gruppen usw. beim Revierförster für einen Arbeitseinsatz zur Bekämpfung der invasiven Neophyten melden.

Für einen Arbeitseinsatz oder für Fragen wenden Sie sich bitte an den kommunalen Neophyten verantwortlichen in Fläsch und Maienfeld: Revierförster Michael Gabathuler, Zweckverband Falknis, Werkhofstrasse 14, 7304 Maienfeld, 081'330’15’15; info@zweckverbandfalknis.ch

Was können Sie tun?

Treffen Sie beim Spaziergang am Wegesrand auf die abgebildeten Pflanzen, reissen Sie diese aus und werfen Sie sie in die dafür bereitgestellten Behälter. Auf dem Gebiet der Gemeinde Fläsch und der Stadt Maienfeld finden Sie insgesamt acht Sammelstellen:

Karte Sammelstellen Neophyten, bitte klicken

Die Handhabung der Pflanzen ist ungefährlich, solange sie nicht eingenommen werden. Um die fachgerechte Entsorgung kümmern wir uns vom Zweckverband Falknis. Sie helfen so mit, die Ausbreitung einzudämmen. Kontrollieren Sie bitte auch in ihrem Garten und stellen Sie sicher das keine invasiven Pflanzen wachsen.

 

In Maienfeld und Fläsch breiten sich folgende Neophyten immer stärker aus und müssen deshalb bekämpft werden:

Quelle: www.neophyt.ch, da finden Sie auch weitere Bilder und Infos.

Berufskraut

Einjähriges Berufkraut
(Erigeron annuus)
Aufgeführt in Schwarzer Liste
Obwohl das Berufkraut nicht giftig ist, wird es vom Vieh gemieden. Die Pflanzen müssen vor der Blüte ausgerissen werden, ansonsten bilden sich sehr rasch grosse Bestände und einheimische Pflanzen werden verdrängt.

 

Goldrute neophyt.ch

Kanadische und Spätblühende Goldrute
(Solidago spp.)
Verboten gemäss Freisetzungsverordung!
In schützenswerten Pflanzenbeständen wird durch das Eindringen von Goldruten die natürliche Artenzusammensetzung gestört. Bestände/Pflanzen können bei feuchtem Boden ausgerissen werden (möglichst mit Wurzel).

 

Sommerflieder neophyt.ch

Buddleja, Sommerflieder oder Schmetterlingsstrauch
(Buddleja davidii)
Aufgeführt in Schwarzer Liste
Da der Sommerflieder in Flussauen oft grosse, dichte Bestände bildet, kann er dort die wertvolle auenspezifische Pflanzenwelt verdrängen. In der freien Natur kann der Sommerflieder durch Rodung, oder bei feuchtem Boden auch durch Ausreissen, beseitigt werden

 

Kreuzkraut

Schmalblättriges Greiskraut oder Schmalblättriges Kreuzkraut
(Senecio inaequidens)
Verboten gemäss Freisetzungsverordung!
ACHTUNG: Die ganze Pflanze ist giftig (Pyrrolizidinalkaloide) und kann Mensch und Vieh gefährden, wenn Teile von ihr eingenommen werden.
Pflanze vor der Blühzeit ausreissen.

 

Knöterich neophyt.ch

Japanischer und andere asiatische Staudenknöteriche
(Reynoutria spp., Polygonum spp.)
Verboten gemäss Freisetzungsverordung!
Durch seine dichten Bestände verdrängt er einheimische Pflanzen und nimmt ihnen den natürlichen Lebensraum. Bekämpfung durch mehrmaliges mähen und/oder ausreissen (Schwächung). Eliminierung der Pflanzen kaum möglich

 

Essigbaum

Essigbaum
(Rhus typhina)
Verboten gemäss Freisetzungsverordung!
Mit Gartenerde kann Wurzelbrut in die freie Natur gelangen, wo der Essigbaum dann in dichten Beständen verwildert. Kleinere Einzelpflanzen müssen ausgerissen oder ausgegraben werden.