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10. November 2025

Information zum Waldpflegeeingriff Siechenstauden - Pfaffarüti

1. Was

Zwischen November und Dezember 2025 wird im Naturschutzgebiet Siechenstauden sowie im angrenzenden Waldperimeter der Gemeinde Jenins ein Holzschlag durchgeführt. Dieser waldbauliche Eingriff erfolgt im Rahmen des ordentlichen Waldbauprogramms gemäss den Vorgaben des Waldentwicklungsplans (WEP) sowie den Richtlinien des Amts für Wald und Naturgefahren.

 

2. Ausgangslage

Der betroffene Waldperimeter ist vorwiegend mit Eschen, Eichen, Schwarzpappeln und Aspen bestockt. Zusätzlich kommen vereinzelt Waldföhren und Bergahorne vor. Aufgrund der Pilzkrankheit Eschenwelke (verursacht durch das „Falsche Weisse Stängelbecherchen“, Hymenoscyphus fraxineus) sind praktisch alle Eschen im Gebiet infiziert und in einem sehr schlechten Gesundheitszustand. Viele dieser Bäume sind bereits abgestorben oder zeigen starke Vitalitätseinbussen. Die abgestorbenen oder geschwächten Eschen stellen insbesondere im Bereich des Naturschutzgebiets Siechenstauden ein Sicherheitsrisiko dar sowohl für Besucherinnen und Besucher als auch für die angrenzenden Wege (Wiesenstrasse und Rossrietweg). Um diese Gefahren zu minimieren, werden befallene Eschen, die eine unmittelbare Gefahr darstellen, entfernt. Gesunde oder nicht sicherheitsrelevante, befallene Eschen werden – wo möglich – belassen, um Lebensräume für verschiedene Tierarten zu erhalten.

 

3. Zielsetzungen des Holzschlags

  • Förderung und Verbesserung der Waldstruktur durch gezielte Auflichtung und Stärkung ökologisch wertvoller Baumarten wie Eichen und Schwarzpappeln. Die vermehrte Lichtdurchlässigkeit schafft vielfältige Lebensräume für lichtliebende Pflanzen sowie für Vögel und Insekten, die auf offene Waldränder und lichter werdende Bestände angewiesen sind.
  • Durchführung des Holzschlags in der Vegetationsruhe sowie vor Inkrafttreten des Betretungsverbots der Wildruhezone Siechenstauden.
  • Anlage und Erneuerung von Ast- und Holzhaufen zur Förderung der Biodiversität (z. B. als Unterschlupf für Reptilien, Kleinsäuger und Insekten).
  • Belassen von Habitatbäumen und hohen Baumstrünken (ca. 4–5 Meter) zur Förderung der Artenvielfalt, insbesondere für Spechte, Käfer und Pilze.
  • Pflanzung standortgerechter Baumarten im Jeninser Waldperimeter, insbesondere Eichen, Schwarzpappeln, Aspen und Spitzahorne, zur Erhöhung der Artenvielfalt und zur Anpassung an klimatische Veränderungen.

 

4. Weitere Hinweise

Während der Holzarbeiten kann es vorübergehend zu Wegsperrungen oder Einschränkungen kommen. Die Massnahmen dienen der langfristigen Erhaltung eines naturnahen, stabilen und artenreichen Waldes. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Förderung der Biodiversität im Naturschutzgebiet: Durch die Auflichtung entstehen wertvolle Strukturen, die Vögeln, Insekten und vielen weiteren Tier- und Pflanzenarten zugutekommen. Gleichzeitig werden sowohl Sicherheitsaspekte als auch die ökologischen Zielsetzungen konsequent berücksichtigt.

Maienfeld, November 2025

Zweckverband Falknis